

Im Gegensatz zu einer kontinuierlichen Therapie, bei der die Maßnahmen ohne Unterbrechung durchgeführt werden, beinhaltet die Intervalltherapie also regelmäßige Behandlungsphasen, die durch therapiefreie Intervalle unterbrochen werden. Das wird mit den Patient:innen abgestimmt und besprochen.
Die Intervalle können unterschiedlich lang sein und sich nach der Art der Erkrankung, dem Behandlungsziel und den individuellen Bedürfnissen richten. Die Intervalle können, je nach Störungsbild und Schwere der Erkrankung, einige Wochen, Monate oder sogar Jahre umfassen.
Intervalltherapien werden häufig bei chronischen Erkrankungen wie z. B. psychosomatischen und psychiatrischen Störungen, Traumafolgestörungen (PTBS) oder Essstörungen eingesetzt. Sie können auch bei komplexen Störungsbildern, die eine längere Behandlungsdauer erfordern, eine gute Möglichkeit sein, um zu lange Klinikaufenthalte zu vermeiden und die Patient:innen immer wieder schrittweise in den Alltag zu integrieren.
Im Allgemeinen kann die Intervalltherapie bei einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, die eine regelmäßige Betreuung erfordern. Dazu gehören u. a. Menschen mit Ängsten, Depressionen oder Zwangsstörungen.
Intervalltherapien können sowohl stationär (in einer Klinik) als auch ambulant (in einer Praxis) durchgeführt werden. Oftmals wird eine stationäre Intervalltherapie in Kombination mit ambulanter Nachsorge angeboten, um eine kontinuierliche Betreuung zu gewährleisten.

Das Ziel der Intervalltherapie ist es, die Patient:innen zu stabilisieren, Fortschritte in der Therapie zu festigen und Rückfälle zu vermeiden. In den therapiefreien Intervallen können die Patient:innen das Gelernte im Alltag erproben und umsetzen, was zu einer besseren Integration der Therapieergebnisse führt.
Krisenintervention:
In Krisensituationen kann auch eine stationäre Intervalltherapie dazu dienen, Patient:innen zu stabilisieren und auf eine ambulante Weiterbehandlung vorzubereiten.
Psychosomatisch-psychiatrische Klinikaufenthalte:
Bei der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen kann eine Intervalltherapie in Form von wiederholten Klinikaufenthalten und ambulanten Nachbehandlungen erfolgen, um die Patient:innen schrittweise zu stabilisieren und in ihren Alltag zu integrieren.
Behandlung von Traumafolgestörungen:
Intervalltherapien werden auch bei der Behandlung komplexer Traumafolgestörungen eingesetzt, um Patient:innen schrittweise bei der Bewältigung ihrer Traumata zu unterstützen. Da eine Traumatherapie sehr belastend und anstrengend sein kann und womöglich mehrere traumatische Ereignisse bearbeitet werden müssen, ist eine Intervalltherapie hier sehr geeignet.
Behandlung von chronisch-psychischen Erkrankungen:
Bei Erkrankungen, die über einen längeren Zeitraum bestehen, wie z. B. Essstörungen, wahnhaften Erkrankungen oder Schizophrenie, kann eine Intervalltherapie helfen, den Fortschritt zu überwachen, Rückfälle zu vermeiden und bei Bedarf schnell Unterstützung zu erhalten.
Personen, die sich in einer Umbruchphase im Leben befinden:
Nach einer intensiven Therapie oder bei Veränderungen im Leben (z. B. neuer Job, Umzug, Änderungen der Familienkonstellation) kann eine Intervalltherapie helfen, die Veränderungen zu bewältigen und den Übergang zu erleichtern.
Die Intervalltherapie bietet eine flexible und effektive Behandlungsform, die sich besonders für Patient:innen mit chronischen Erkrankungen oder komplexen Störungsbildern eignet, die eine gleichzeitig umfassende und schonende Therapie benötigen.
Durch die gezielte Kombination von Therapiephasen und Pausen können Betroffene von einer nachhaltigen Stabilisierung ihres Gesundheitszustands profitieren, ohne dass eine Überforderung entsteht. Außerdem ermöglicht die Intervalltherapie die Übertragung therapeutischer Fortschritte in den Alltag. Sie kann sowohl unterstützend als auch begleitend eingesetzt werden, um Rückfällen vorzubeugen und eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.
Auch in unseren Kliniken, ob den Ambulanzen, Tageskliniken oder unserer Akutklinik, können Sie eine Intervalltherapie wahrnehmen. Unser Patientenmanagement beantwortet Ihnen dazu gerne Ihre Fragen!