
Depressionen
Müdigkeit, Grübeln und ein Gefühl von Leere: Depressionen übermannen viele von uns. Doch auch wenn es oft hoffnungslos erscheint, ist eine effektive und zielgerichtete Behandlung möglich.

„Keine Lust auf Schule heute?“, das kennt fast jedes Kind mal. Aber wenn der Abend vor der Schule oder der Morgen zur psychischen Qual wird, wenn Bauchschmerzen, Ängste oder Panikattacken das Kind belasten oder Kinder und Jugendliche ganz aufhören, am Unterricht teilzunehmen, sprechen Fachleute von Schulverweigerung. Für Eltern ist das eine schlimme Situation: denn die Schule verpassen betrifft die Zukunft ihres Kindes. Gleichzeitig möchte man das Kind entlasten. Eltern fühlen sich oft hilflos oder sogar schuldig.
Schulverweigerung ist keine Faulheit und auch kein Ausdruck von mangelnder Erziehung. Hinter der Schulverweigerung steckt leider meist ein ernstes psychisches Problem, das erkannt und behandelt werden sollte.
Zunächst ist es wichtig, die Begriffe Schulverweigerung und Schulschwänzen zu unterscheiden:
Hier geht es um die psychologischen Gründe für Schulverweigerung – also Fälle, in denen das Kind tatsächlich nicht mehr kann, auch wenn es eigentlich möchte!
Psychologen sprechen hier von einem Vermeidungsverhalten:
Die kurzfristige Entlastung durch das Fernbleiben verstärkt somit langfristig das Problem: Das Kind fühlt sich immer weniger in der Lage, die Schule zu bewältigen, obwohl genau diese Konfrontation notwendig wäre, um die Angst zu überwinden.
Wenn Schulverweigerung über längere Zeit nicht ernst genommen oder behandelt wird, können schwerwiegende Folgen entstehen. Durch die Fehlzeiten geht Lernstoff geht verloren, Kinder verlieren den Anschluss und Schulabschlüsse sind gefährdet.
Zudem fehlen die sozialen Kontakte mit Gleichaltrigen. Freundschaften zerbrechen, weil Kontakte hauptsächlich in der Schule stattfinden. Die ungelöste Schulsituation kann zu chronische Ängsten oder Depressionen führen und sich verfestigen. Oft machen sich Kinder und Jugendlichen mehr Gedanken über ihre Zukunft und die Bedeutung des Schulverweigerns als man annimmt.
Außerdem leidet irgendwann auch die ganze Familie unter den ständigen Konflikten, den Schuldgefühlen und der Hilflosigkeit. Je länger die Verweigerung anhält, desto schwieriger wird die Rückkehr in den Schulalltag.
Angst oder Panikattacken sind die häufigsten Ursachen für Schulverweigerung. Dabei kann es verschiedene Formen geben:
Die Angst führt dazu, dass Schule als „gefährlicher Ort“ erlebt wird. Bleibt das Kind zu Hause, sinkt die Angst kurzfristig, das Kind fühlt sich entlastet. Langfristig wird die Angst dadurch aber oft stärker. Eine wirkliche Lösung ist das daheimbleiben nicht.
Depressionen bei Kindern und Jugendlichen äußern sich oft anders als bei Erwachsenen. Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Rückzug und Schlafprobleme sind typische Anzeichen. Schule kann dann wie ein unüberwindbarer Berg wirken:
Eltern erleben und beschreiben ihre Kinder dann oft als „faul“ oder „träge“, obwohl tatsächlich eine psychische Erkrankung dahintersteckt. Dabei besteht immer die Gefahr, dass sich die Betroffenen nicht ernst und wahrgenommen fühlen.
Kinder, die Gewalt, Missbrauch, schwere Unfälle oder den Verlust naher Angehöriger erlebt haben, können traumatisiert sein. Auch Mobbing und Konflikte mit Lehrpersonal oder anderen Schüler:innen können eine schwere psychische Belastung darstellen und sogar ein Trauma auslösen.
Die Folgen solcher traumatischen Erlebnisse können sein:
Während die Schule selbst nicht der Auslöser für das Trauma sein muss, können dort dennoch Probleme auftreten!
Nicht immer steckt eine „klassische“ Erkrankung dahinter. Manche Kinder und Jugendliche geraten in einen Kreislauf aus Überforderung:
Gerade leistungsorientierte Schulsysteme (und auch Eltern) können hier zusätzlichen Druck erzeugen.
Wenn Kinder in der Schule von Mitschüler:innen oder Lehrpersonal ausgelacht, ausgegrenzt oder sogar körperlich bedroht werden, entwickelt sich verständlicherweise eine massive Abneigung gegen die Schule. Psychologisch betrachtet entstehen dabei oft:
Viele Kinder schämen sich und erzählen zu Hause nichts. Sie verweigern dann die Schule, weil sie keinen anderen Ausweg sehen.
Auch Spannungen innerhalb der Familie können zu Schulverweigerung beitragen:
Kinder reagieren auf solche Belastungen oft mit Rückzug oder psychosomatischen Beschwerden. Die Schule ist dann der Ort, an dem sich das Problem zeigt: entweder in der Verweigerung hinzugehen oder in problematischen Verhalten in der Schule.
Statt Vorwürfen („Du musst dich nur zusammenreißen“) brauchen Kinder und Jugendliche Mitgefühl und das Gefühl ernst genommen zu werden. Schon das Wissen, dass die Eltern ihre Not sehen und ernst nehmen, kann entlasten.

Mit dem Kind reden, ohne Druck aufzubauen. Fragen wie:
Oft steckt mehr hinter der Schulangst, als Erwachsene im ersten Moment glauben. Ein offenes Gespräch über Gefühle, Ängste und Sorgen kann bereits viel erreichen. Schnell kann klar werden, dass die Angstgefühle relevante Gründe haben.
Lehrpersonal und Schulsozialarbeiter:innen sollten informiert werden. Oft können diese gezielt unterstützen oder individuelle Lösungen bieten, wie zum Beispiel:
Wichtig ist eine offene Konversation mit den Betroffenen. Erwachsene sollten nicht hinter ihrem Rücken agieren und Maßnahmen verheimlichen.
Oft ist aber auch eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.
Strukturen bieten Sicherheit und Ordnung, und bringen somit vielen Menschen Ruhe in einen oft hektischen Alltag.
Auch Eltern sollten sich Unterstützung holen, z. B. in Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen. Schulverweigerung ist eine Familienaufgabe und kein individuelles Versagen der Schüler:in. Wichtig ist es gemeinsame Lösungen zu finden und sich gegenseitig zu unterstützen.
Da sich Sorgen der Eltern gerne in Frustration erkennbar machen, ist es wichtig eine offene und ehrliche Kommunikation zu pflegen. Coaches und Therapeut:innen können dabei unterstützen.
Verstehen, statt verurteilen und schnelle Hilfe suchenSchulverweigerung ist ein ernstes Signal, dass Kinder oder Jugendliche Hilfe brauchen. Hinter dem Verhalten stecken fast immer eine schwere psychische Belastungen des Kindes, wie Ängste, Depressionen, Überforderung, Mobbing oder familiäre Probleme.
Eltern müssen wissen: Das Kind will nicht provozieren! Es kämpft mit inneren Schwierigkeiten, die für Außenstehende unsichtbar sind. Mit Verständnis, professioneller Unterstützung und enger Zusammenarbeit zwischen Familie, Schule und Psychotherapie gibt es gute Chancen, den Teufelskreis zu durchbrechen.
Familien von Schulverweigerern versuchen oft das Problem alleine zu lösen - dabei müssen Sie das gar nicht! Externe Hilfe, wie eine Therapie oder Coaching, kann dabei unterstützen neue Perspektiven zu sehen und verfahren Verhaltensmuster aufzubrechen.
In unseren Standorten in Hamburg und Frankfurt bieten wir Unterstützung für Kinder und Jugendliche an, die mit Schulangst kämpfen. Und natürlich widmen wir uns auch Angehörige, die Hilfe benötigen. Unsere Patientenmanagement stehen Ihnen gerne bei Fragen zur Seite!

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