Die typischen Symptome der Depression sind u. a. Interessensverlust, Antriebsmangel und Inaktivität sowie vermindertes Selbstvertrauen. Dagegen erleben Menschen sich selbst bei Bewegung und Sport als aktiv, bemerken eine bessere Lebensqualität und Lebensfreude. Ob Wandern in der Natur, Radfahren mit der Familie oder Schwimmen, Krafttraining oder Yoga. Ein aktives Leben und körperliche Aktivität liegt eigentlich in unserer menschlichen Natur.
Umgekehrt ist ein inaktives Leben mit Bewegungsmangel schlecht für die körperliche, aber auch für die psychische Gesundheit. Kurz gesagt: Bewegungsmangel macht krank. Zunächst verändert sich der Körper bei Inaktivität: Es folgt schwächeres Muskelgewebe und Haltungsfehlern. Verspannungen und Schmerzen in der Rücken- und Schultermuskulatur sind ebenfalls typische Symptome des Bewegungsmangels.
Langfristige Folgen von Bewegungsmangel sind dann zum Beispiel Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes mellitus Typ 2 und sogar das Risiko für viele Krebsarten, zum Beispiel Blasen-, Brust-, Darm- und Lungenkrebs steigt.
Bewegungsmangel und die Psyche
Aber die psychische Gesundheit leidet auch enorm unter chronischem Bewegungsmangel. Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und sogar Angststörungen, Depressionen und Demenz können durch Bewegungsmangel und Inaktivität entstehen. Bewegungsmangel gilt also auch also als Ursache für psychische Probleme. Es wird angenommen, dass zu wenig Bewegung die Lebenserwartung deutlich senkt. Etwa 7 Prozent der Todesfälle in Deutschland haben eindeutig Bewegungsmangel als Ursache.
Forschende können also noch nicht abschließend beurteilen, in welchem Maße und wie genau Sport gegen Depressionen oder andere psychische Erkrankungen wirkt. Dass er aber eine positive Wirkung hat, darüber sind sich die Fachleute einig. Sport verbessert nachweislich die Schlafqualität, vermindert Stresshormone im ganzen Körper und hemmt sogar Entzündungsprozesse. Hinzukommt, dass kleine sportliche Erfolge das Selbstwertgefühl steigern und von negativen Gedanken ablenken.
Damit Bewegung bei den Betroffenen seine bestmögliche Wirkung entfalten kann, ist es aber auch entscheidend, dass die gewählte Sportart regelmäßig und vernünftig dosiert auszuüben. Wer sich überbelastet und sich viel zu unrealistische Ziele setzt, ist frustriert und das Trainingsprogramm könnte dann schnell wieder abgebrochen werden. Das könnte dann sogar den gegenteiligen Effekt auf die Stimmung haben. Also sollte man langsam die Bewegungsintensität steigern und kleine Schritte und Erfolge auch feiern.