Einsamkeit stellt ein zentrales Anzeichen einer Depression dar. Betroffene einer depressiven Erkrankung isolieren sich und je nach Schwere der depressiven Symptome können sie kaum noch am alltäglichen Leben teilnehmen. Nicht selten gehen sie weder ihrem Beruf noch Freizeitaktivitäten nach, wodurch viele soziale Kontakte wegfallen. Selbstzweifell, Gefühle der Wertlosigkeit und Ängste halten Betroffene zusätzlich davon ab, die Beziehungen zur Außenwelt aufrechtzuerhalten, weil sie den Eindruck haben, ihre Anwesenheit würde keine Bereicherung mehr im Leben der anderen sein. Eine Depression kann also Gefühle der Einsamkeit nach sich ziehen. Doch wie sieht es umgekehrt aus?
Soziale Beziehungen als Puffer für psychische Leiden
Isoliert zu leben und nur wenige (enge) Freunde zu haben, stellt einen Risikofaktor für verschiedene psychische Erkrankungen dar, so auch für Depressionen. Gerade das letzte Jahr hat durch die Maßnahmen, insbesondere die Kontaktbeschränkungen, verdeutlicht, wie essenziell menschliche Beziehungen für unser Wohlbefinden sind. Die psychische Gesundheit hat sich im Laufe der Corona-Pandemie allgemein verschlechtert und die Zahl an depressiven Episoden hat in verschiedenen Altersgruppen zugenommen.
Mangelnde soziale Teilhabe und Einsamkeit können eine Depression also begünstigen. Zudem konnte in Studien gezeigt werden, dass Menschen, die über ein besseres soziales Netzwerk verfügen und mehr soziale Unterstützung erfahren, weniger einsam und somit besser geschützt vor der Entwicklung psychischer Erkrankungen sind.