
PTBS
Ist ein Mensch jedoch nicht in der Lage, das Erlebte auch Monate später aus eigener Kraft zu bewältigen, liegt möglicherweise eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder eine andere Traumafolgestörung vor.

Die Wunden traumatischer Ereignisse müssen nicht immer präsent sein. Ein Trauma kann die Seele noch lange belasten. Ist die Verarbeitung mit den eigenen Ressourcen nicht möglich und die Psyche schlichtweg überfordert, können sich daraus Traumafolgestörungen wie eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln.
Solche Erlebnisse, sei es der miterlebte Autounfall oder körperliche sowie psychische Übergriffe, versetzten Betroffene häufig zunächst in eine Art Schockstarre, die die Verarbeitung erschwert. Unverarbeitete psychische Wunden können sich dann in Albträumen, Flashbacks und emotionaler Taubheit bemerkbar machen. Wir stehen Ihnen in unseren privaten Kliniken zur Seite!
Ein traumatisierendes Ereignis kann sichtbare, aber auch unsichtbare Spuren in der Psyche hinterlassen. Verschiedene Symptome können nach dem ersten abklingenden Schock auf eine Traumafolgestörung wie eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hindeuten. Eine zutiefst traumatische Situation, die Betroffene in Angst und Hilflosigkeit versetzt und meist mit der Bedrohung des eigenen Lebens einhergeht, löst zunächst einen Schockzustand aus.
Verwirrtheit, Desorientierung oder Betäubung prägen meist die erste auftretende akute Belastungsreaktion. Die eigenen inneren Ressourcen, aber auch das soziale Umfeld und die Unterstützung von außen können entscheidend für den weiteren Verlauf und die Entwicklung einer Traumafolgestörung sein.
Als Folge der außergewöhnlich drastischen Situation tritt zunächst eine erste Schocksituation (akute Belastungsreaktion) auf, die vor allen Dingen durch Verwirrtheit, Betäubung und Herzrasen gekennzeichnet ist. Der Betroffene wirkt desorientiert und abwesend. In den darauffolgenden Stunden oder Tagen können zudem folgende Symptome auftreten:
Kann das Trauma durch die eigene Kraft oder mithilfe von Freunden und Familie bewältigt werden, klingen die Symptome nach einigen Tagen ab. Doch langfristig können unverarbeitete Traumata noch Wochen oder Monate nach dem auslösenden Ereignis weitere Symptome hervorrufen, die das alltägliche Leben Betroffener vollkommen verändert.
Zwar können die ersten Symptome noch einige Tage oder Wochen anhalten, doch klingen diese nach und nach ab, kehrt eine gewisse Normalität zurück. Verfestigt sich jedoch eine Traumafolgestörung, können auch noch Monate nach der traumatischen Situation weitreichende Symptome auftreten.
Auch der Körper alleine kann reagieren! Unklare Körperbeschwerden und Schlafstörungen sowie ein diffuses Bedrohungserleben können Zeichen einer Traumafolgestörung sein, und die Ventile für unverarbeitete Erinnerungen darstellen. Auch Depressionen oder Angststörungen können auf ein tiefer liegendes Trauma hindeuten.
Zu den weiteren Symptomen zählen:
Auslöser für Traumafolgestörungen wie eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist initial ein sogenanntes Trauma, welches das Leben Betroffener tief erschüttert. Die Traumatisierung wird dabei immer durch äußere Einflüsse herbeigeführt und kann menschlicher Natur (Gewalteinwirkung), aber ebenso zufälliger Natur (Unfall) sein. Auch die Dauer eines Traumas (Typ-I-Traumata / Typ-II-Traumata) ist für die Form der Traumafolgestörung entscheidend.
Ein solch äußerst belastendes Ereignis kann in manchen Fällen die eigenen inneren Ressourcen überfordern und die Grenze des menschlich Verkraftbaren vollends überschreiten.
Traumatisierend können unter anderem folgende Ereignisse oder Situationen sein:

Traumata können nach Ihrer Art und Dauer unterschieden werden. So gibt es menschlich verursachte Traumata ("man-made"), aber ebenso jene ohne Täter, die durch Unfälle oder die Natur ausgelöst werden. Auch berufsbedingte Traumata, wie sie bei Polizisten, Rettungskräften oder Soldaten der Fall sind, können eine eigene Klassifizierung darstellen. Generell gibt uns die Wissenschaft einen Klassifizierungsansatz an die Hand:
Ein traumatisches Ereignis muss nicht zwingend eine Traumafolgestörung wie eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung (komplexe PTBS) nach sich ziehen. Häufig tritt nach einem Trauma in erster Linie eine akute Belastungsreaktion auf, die auch als "Schock" bezeichnet wird. Diese Belastungsreaktion klingt meist nach 2–3 Tagen ab. Das Trauma stellt zwar die auslösende Situation dar, doch verschiedene Aspekte im Leben der Betroffenen nehmen Einfluss auf die Entwicklung einer Traumafolgestörung. So ist zum einen die persönliche Erfahrung und das eigene Lebensumfeld entscheidend. Ebenso ist das soziale Umfeld und der Rückhalt ein wichtiger Faktor. Fehlt diese Unterstützung, ist die Bewältigung eines Traumas aus eigener Kraft häufig schwierig.
Eine allgemeingültige Reaktion auf ein traumatisches Ereignis gibt es nicht. Jeder geht mit erschütternden Erfahrungen anders um. So treten auch die Symptome sehr unterschiedlich auf. Während einige Symptome ständig im Vordergrund stehen, können andere sich von Zeit zu Zeit bemerkbar machen. Häufig nimmt die Komplexität der Symptomatik über einen gewissen Zeitraum zu und verschiedene Merkmale treten gesammelt auf.
Oft reagiert die Psyche mit sogenannten Schutzmechanismen. Man spricht von Dissoziation als Notfallreaktion der Psyche, die zum eigenen Schutz dafür sorgt, dass Erinnerungen oder gar ganze Persönlichkeitsanteile abgespalten werden. Das Erlebte wird "fragmentiert" also auseinandergenommen und verbundene Emotionen wie Angst oder Schuld werden anders im Gehirn abgespeichert. Die Wahrnehmung der Situation ist somit verzerrt, da Teile des Ganzen wie bei einem Puzzle fehlen und das tatsächliche Bild des Ereignisses unvollständig ist.
Die vorrübergehende akute Belastungsreaktion stellt nach ICD-10 die unmittelbare Reaktion auf die außergewöhnliche psychische Belastung dar. Nur Minuten nach dem auslösenden Ereignis tritt ein betäubungsähnlicher Zustand mit häufiger Desorientierung auf. Betroffene sind durch den Schock wie gelähmt und ziehen sich aus der Situation zurück. Aber auch eine Fluchtreaktion mit panischer Angst und Herzrasen kann auftreten. Die akute Belastungsreaktion geht üblicherweise nach einigen Tagen vorüber.
Wird das Trauma nicht erfolgreich verarbeitet, kann eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auch noch Wochen oder gar Monate nach dem traumatisierenden Ereignis auftreten. Typische Symptome sind dann vor allen Dingen die belastenden Flashbacks, die Betroffene immer wieder in die mit Angst behaftete Situation zurückversetzen. Teilnahmslosigkeit, Stumpfheit, Schlafstörungen, Ängste und Depressionen bis hin zu Suizidgedanken können auftreten und ein normales unbeschwertes Leben scheint für Betroffene unmöglich.
Die Anpassungsstörung geht meist mit dem Gefühl einher, das alltägliche Leben nicht mehr meistern zu können. Ängste und Sorgen sowie eine depressive Stimmung plagen Betroffene und erschweren zwischenmenschliche Beziehungen. Das Sozialverhalten verändert sich in dem Zuge häufig.
Eine dissoziative Störung kann von einer partiellen oder vollständigen Amnesie, über verzerrte Empfindungen und Wahrnehmungen bis hin zu einem Kontrollverlust der eigenen Körperbewegungen reichen. Auch ein gestörtes Identitätsbewusstsein kann auftreten, bei der Betroffene sich zeitweise in einer Art Trance befinden und den Bezug zu ihrer persönlichen Identität verlieren.
Die Therapie einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) fokussiert sich besonders auf die Psychotherapie, insbesondere traumafokussierte Verfahren.
Sie erfolgt meist in drei Phasen: Stabilisierung, Konfrontation und Integration.
Ergänzend werden Medikamente wie Antidepressiva, Entspannungstechniken, körperliche Aktivität und soziale Unterstützung empfohlen.
Empfohlene psychotherapeutische Verfahren sind u.a.
Medikamente können die psychische und körperliche Stabilisierung unterstützen.