
Depressionen
Müdigkeit, Grübeln und ein Gefühl von Leere: Depressionen übermannen viele von uns. Doch auch wenn es oft hoffnungslos erscheint, ist eine effektive und zielgerichtete Behandlung möglich.

Eine Depression in jeglicher Ausprägung ist immer belastend, egal wie, wann oder in welcher Form sie auftritt. Die Chronische Depression (Dysthymia) ist besonders aufgrund des langen Zeitraums von mindestens einem Jahr eine unsagbare Last für Betroffene. Zum einen können depressive Episoden sich chronifizieren und in eine Chronische Depression münden, zum anderen kann diese jedoch auch bereits im jungen Erwachsenenalter, hervorgerufen durch verschiedene Ursachen, auftreten.
Patient:innen, die unter der Chronischen Depression leiden, sind durch die jahrelange Verfestigung der Symptomatik meist der festen Überzeugung, dass nichts und niemand Ihnen dabei helfen kann, die Depression langfristig zu überwinden. Ansonsten stimmen die Symptome mit denen der klassischen "Major Depression" größtenteils überein, sind aber häufig weniger stark ausgeprägt.
Bekannte Symptome sind:
Erfahrungen und Studien mit Betroffenen der Chronischen Depression geben an, dass ein Großteil der Patienten in ihrer Kindheit körperlichen oder emotionalen Missbrauch, oder massive Vernachlässigung erfahren haben. Die darauffolgende Distanzierung zur Umwelt erschwert günstige Lernerfahrungen und positive Erfahrungen in Beziehungen bleiben im Gegenteil dazu meist aus. Betroffene werden in ihrer Entwicklung gehemmt und sehen die andauernde depressive Symptomatik als Teil ihrer Persönlichkeit an. Doch auch bei der Chronischen Depression wirken verschiedene psychosoziale, genetische und biologische Aspekte selbstverständlich zusammen.

Da der Ausgangspunkt der Entwicklung einer chronischen Depression häufig auf durchlebte Traumata in der Kindheit oder Jugend zurückzuführen ist, setzt unsere spezialisierte Therapie an den Vermeidungsstrategien an, die chronisch depressiv Erkrankte im Laufe der Zeit entwickelt haben. Lange galt die chronische und rezidivierende Depression als äußerst schwer behandelbar. Die tiefgreifende Hilflosigkeit, die sich wiederholenden scheiternden Beziehungserfahrungen und die verzerrte Wahrnehmung von sich selbst und der Umwelt erschweren die Therapie.
Betroffene sind einerseits hoffnungslos gegenüber einer Besserung und sind sich andererseits der Symptomatik häufig nicht bewusst. Mit einer wirksamen individualisierten Psychotherapie bestehen mittlerweile jedoch gute Behandlungschancen.
Zudem sollte immer auch eine sinnvolle pharmakologische Mitbehandlung mit den Patient:innen besprochen werden und deren Wünsche dahingehend beachtet werden.