
Depressionen
Müdigkeit, Grübeln und ein Gefühl von Leere: Depressionen übermannen viele von uns. Doch auch wenn es oft hoffnungslos erscheint, ist eine effektive und zielgerichtete Behandlung möglich.

Betroffene einer Bipolaren Störung durchleben ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle. Die von Tief- und / oder Hochphasen geprägte psychische Erkrankung wird häufig erst spät diagnostiziert und behandelt, da sie nicht selten mit einer Depression oder Schizophrenie verwechselt wird. Die bipolare affektive Störung ist während der Hochphasen, auch Hypomanie / Manie genannt, durch einen ausgeprägten Tatendrang und Ideenreichtum gekennzeichnet.
Betroffene fühlen sich unaufhaltsam und strotzen vor Energie, wohingegen sie während der Tiefphase (Depression) in grenzenlose Traurigkeit und Antriebslosigkeit verfallen. In welchen zeitlichen Abständen die Phasen verlaufen, ist ganz unterschiedlich. Wir beraten Sie umfassend zur Therapie bei einer bipolaren Erkrankung in unserer Klinik!
Während die unipolare Depression lediglich durch die Tiefphase mit Energielosigkeit und Traurigkeit beherrscht ist, durchlaufen Betroffene der Bipolaren Störung verschiedene Tief- und/oder Hochphasen, in denen die Stimmung schwankt und sich stark verändert. Wenigstens zwei dieser Episoden müssen vorliegen, damit die Diagnose Manisch-Depressiv zutrifft. Eine manische oder hypomanische Phase kann jedoch auch wiederholt ohne depressive Episode auftreten. Ebenso können symptomfreie (euthyme) und durchmischte Episoden, wenn auch eher kurz, vorkommen.
Während der Hochphasen (Hypomanie / Manie) verspürt der Betroffene einen vermehrten Antrieb und hat eine überdurchschnittlich gehobene Stimmung. Die Tiefphase (depressive Episode) ist wiederum von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und verminderter Aktivität geprägt.
Folgende verschiedenen Formen der Bipolaren Störung können grob skizziert vorliegen:
Anhaltende affektive Störungen: Die Zyklothymia ist ebenso durch ein wechselndes Stimmungsbild geprägt, jedoch größtenteils nicht ausreichend schwer, um die Kriterien für eine Bipolare Störung vollständig zu erfüllen. Einige Betroffene entwickeln im Verlauf der Zyklothymia eine manisch-depressive Erkrankung.
Die Manische Episode (Manie) ist durch folgende Symptomatik gekennzeichnet:
Bei zusätzlich psychotischen Symptomen können Größenwahn und Halluzinationen hinzukommen.
Die enorm ausgeprägten Symptome können es Angehörigen dann auch bisweilen unmöglich machen, mit dem Betroffenen zu kommunizieren.
Bei der Hypomanie tritt ein Großteil der oben genannten manischen Symptome ebenso auf, jedoch in dem Maße weniger ausgeprägt, dass das Verhalten bipolare Erkrankter häufig noch nicht zu Einschränkungen im beruflichen und sozialen Kontext führen. Rücksichtsloses Handeln hält sich in Grenzen und Betroffene sind während der hypomanen Phase in ihrer gehobenen Stimmung in der Regel normal ansprechbar. Ebenso treten keine Wahnsymptome oder Halluzinationen auf.
Auf diese Hochphase kann eine Tiefphase (depressive Episode) folgen, in der die Gefühle in das absolute Gegenteil umschlagen und Betroffene neben tiefer Traurigkeit von vielschichtigen Symptomen geplagt werden. Bei einer schweren depressiven Phase können psychotische Symptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder ein Starrezustand des Körpers so stark ausgeprägt sein, dass ebenso wie bei einer manischen Episode alltägliche Aktivitäten unmöglich sind und akute Lebensgefahr bestehen kann.
Die Ursachen für eine Bipolare Störung können unterschiedlicher Natur sein und sind auch heute noch, bis auf ein gegebenes genetisches Risiko, relativ unbekannt.
Somatische & psychosoziale Faktoren: Im Verlaufe der Erkrankung können Belastungsfaktoren eine erneute depressive Episode begünstigen. Häufig sind bei erstmaligem Auftreten der Erkrankung jedoch keine nennenswerten Stressoren erkennbar. Hormonelle Schwankungen, körperliche Erkrankungen und ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn können das Erkrankungsrisiko für eine bipolare Erkrankung jedoch ebenfalls erhöhen.
Oft dauert es mehrere Jahre, bis eine Bipolare Störung zuverlässig diagnostiziert wird. Zu groß ist die Verwechslungsgefahr mit einer unipolaren Depression sowie Schizophrenien. Häufig tritt zuerst eine depressive Phase auf, weshalb erst im weiteren Verlauf eine manische Phase erkannt werden kann. Ist die Manie/Hypomanie nicht besonders stark ausgeprägt, kann die Hochphase vom Umfeld zudem schnell als eine "Laune" abgetan werden. Die meist geringe Krankheitseinsicht Betroffener erschwert die Diagnose zusätzlich. Hier ist ein einfühlsames Vorgehen und die Empathie des Umfelds gefragt.
Sollten Sie bei sich oder bei einer Person in Ihrem Umfeld erste Anzeichen einer Bipolaren Störung erkennen, sollten Sie frühzeitig den Kontakt zu Ihrem Haus- oder einem Facharzt aufnehmen, um eine rechtzeitige Diagnose zu ermöglichen. Eine sorgfältige und gründliche Anamnese unter Einbezug sämtlicher Faktoren ist essenziell, um die Bipolare Störung zuverlässig zu diagnostizieren. Langzeitfolgen wie beispielsweise:
können bei einer frühzeitigen Therapie gemindert werden. Zögern Sie deshalb nicht, und vertrauen Sie sich einer nahestehenden Person an, um schnelle und kompetente Hilfe in Anspruch nehmen zu können!

In erster Instanz werden Betroffene in akuten Phasen stabilisiert und die Symptomatik kontrolliert. Ziel ist es, den Betroffenen für die eigene Erkrankung zu sensibilisieren und das eigene Bewusstsein für die aktuell vorherrschende Symptomatik zu schaffen. Bei Bedarf findet die medikamentöse Therapie beispielsweise in Form von stimmungsstabilisierenden Medikamenten ersten Anklang, um den Leidensdruck abzumildern.
Im Anschluss folgt die Erhaltungstherapie, bei der die Symptomverbesserung mit der optimalen Medikationseinstellung beibehalten werden soll. In intensiver Psychotherapie begleiten wir den Betroffenen zudem bereits auf dem Weg, sich anbahnende Hoch- oder Tiefphasen frühzeitig zu erkennen und selbstständig gegenzusteuern. Die Umgebung unserer Klinik eliminiert zudem externe Reize, und verhindert so die Verstärkung einer manischen Phase. Wir setzen weitere unterstützende therapeutische Maßnahmen ein, um Betroffene im ganzheitlichen Rahmen zu behandeln.
Die Nachbehandlung dient als Prophylaxe, um den Betroffenen, wenn notwendig, langfristig wieder in das Berufsleben einzugliedern und das Verständnis für die eigene Erkrankung weiterhin zu verfestigen. Häufig werden der Familien- und Freundeskreis in die Rückfallprophylaxe einbezogen, damit eine erneute, insbesondere manische Phase frühzeitig erkannt werden kann.