Stress abbauen im Urlaub

Im Urlaub Stress abbauen

So gelingt der Stressabbau

Städte- oder Fernreise oder im Urlaub doch lieber ans Meer? Den ganzen Tag ausruhen, in der Sonne liegen oder möglichst viel unternehmen und Sport treiben? Wie erholt man sich im Urlaub am besten, damit die Auszeit dem Stressabbau dient? Oftmals wird im Urlaub der Lebensrhythmus völlig umgestellt: morgens ausschlafen, tagsüber am Strand in der Sonne liegen und bis spät die lauen Sommernächte genießen. Andere Urlauber:innen tendieren zu besonders viel sportlicher Betätigung bzw. einem dicht gepackten Kulturprogramm. 

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass vier Faktoren von zentraler Bedeutung für eine erholsame und Stress abbauende Freizeitgestaltung sind: die Selbstbestimmung der Zeit, das gedankliche Abschalten von der Arbeit, körperliche und geistige Entspannung sowie das Erleben von Herausforderungen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass Erholung ein Prozess ist, der Zeit benötigt und sich nicht auf Knopfdruck einstellt.

Entspannung ist individuell

Durch welche Aktivitäten diese Herausforderungen erlebt werden bzw. Entspannung erreicht wird, ist bei jedem Menschen individuell unterschiedlich. Für die einen ist es der Strandurlaub mit der Familie, für die anderen eine Trekkingtour oder eine Kulturreise.

Schon im Alltag Stress abbauen

Die meisten Menschen gönnen sich erst dann Erholung, wenn bereits eine Erschöpfung eingetreten ist. Viele halten durch bis zum lang ersehnten Urlaub, um sich dann endlich erholen zu können. Besser ist jedoch, nicht so lange zu warten, sondern bereits im Alltag Pausen und Regenerationsmöglichkeiten einzubauen. Das kann ein Spaziergang, Zeit mit der Familie, Sport oder ein Abend mit Freund:innen sein. Andernfalls erhöht sich das Risiko, während des Urlaubs krank zu werden oder auf Dauer eine Erschöpfungssymptomatik zu entwickeln.

Wenn der Körper lange Zeit unter Stress steht, laufen bestimmte Stoffwechselprozesse auf Hochtouren, die auf Dauer den Menschen anfällig für Erkrankungen machen können. Dies können bspw. körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erkältungsinfekte oder Magen-Darmprobleme sein, aber auch psychische Symptome wie Schlafstörungen, Unruhe, Gedankenkreisen oder depressive Verstimmung sind möglich.

Empfehlenswert sind daher ein längerer Urlaub von mindestens zwei Wochen und mehrere kürze Urlaube über das Jahr verteilt. Aus der Forschung ist bekannt, dass der Erholungseffekt von Urlaub nicht allzu lange anhält, subjektiv ist bei vielen Menschen nach einigen Tagen der Urlaubseffekt bereits wieder verflogen. Es sollten daher auch im Alltag immer mal wieder kürzere Pausen und Auszeiten eingebaut werden und die Abstände zwischen den Urlauben nicht allzu lang sein.

Handy aus!

Auch diesen Tipp sollte man beherzigen; viele Arbeitnehmende sind auch nach Feierabend noch für ihre Kolleg:innen und vor allem ihren Chef:innen erreichbar – teilweise mit fatalen Folgen. Diese ständige Alarmbereitschaft kann krank machen; es drohen unter anderem Schlafstörungen und ein Verlust der Erholungsfähigkeit.

Junge Frau beendet gerade Telefonat

Regenerationsphasen sind fundamental wichtig

Eine Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit ergab, dass die gesundheitlichen Folgen in der Regel erst nach ein paar Monaten auftreten. Als gefährlich hat sich besonders eine Dauerbelastung über einen längeren Zeitraum erwiesen. „Wenn es mal ein paar stressige Wochen gibt, können die meisten Menschen das wegstecken“, sagt Hiltraut Paridon vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Unfallversicherung, eine der Autorinnen der Studie. „Voraussetzung ist allerdings, dass es danach eine Erholungsphase gibt.“

Erstaunlich unwichtig ist, wie viel Spaß die Arbeit macht. Auch der Traumjob kann negative Folgen haben. „Es ist möglich, dass man hoch motiviert ist, aber nach ein paar Monaten trotzdem plötzlich schlechter schläft“, so Paridon. Erste Anzeichen für Probleme gibt es möglicherweise am Sonntagabend, wenn man sich kaum erholen konnte, weil der Kopf die ganze Zeit bei der Arbeit war. Wer keine gesundheitlichen Schäden riskieren will, sollte frühzeitig auf solche Alarmsignale achten und auf Nachfragen aus dem Umfeld hören: Partner:innen oder Freund:innen können ein gutes Frühwarnsystem für gesundheitliche Langzeitfolgen sein. Sie bemerken oft früher als die Betroffenen selbst, wenn etwas im Argen liegt.

Wissenswertes

Immer im Stress - So arbeiten die Deutschen

Der häufigste Grund für den Stress der Deutschen ist die Arbeit. „Ein Drittel des Tages verbringen die Menschen dort. Die Gesundheit hat dabei einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg und die Leistung.“ (vgl. TK-Stressstudie 2016) Laut der Techniker Krankenkasse sagen allerdings 7 von 10 Beschäftigten, ihre Arbeit mache ihnen Spaß und sei ein wichtiger Teil ihres Lebens.

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